Kabardino - Balkarien

Amtliche Bezeichnung: Kabardinisch - Balkarische Republik
Fläche: 12.500km²
Einwohnerzahl: 800.000 Einwohner
Hauptstadt: Naltschik
Präsident. Kazbek Kokow 



Territorium
Die binationale Republik erstreckt sich am Nordhang des Kaukasusmassives in seinem mittleren Abschnitt. Vor der Gebirgsregion breitet sich die kabardinische Ebene aus. Im Südwesten und Süden der Republik erheben sich die Fünftausender Elbrus, Dyschtau und Schchara. Das Klima ist abhängig von den Höhenlagen und schwankt in der Ebene von -4° im Januar bis 23°C im Juli, im Hochgebirge zwischen -12°C und 4°C. In der kabardinischen Ebene mit ihren Steppenlandschaften begünstigen die Bodenverhältnisse (Schwarzerdeböden) und ein mildes Klima die Landwirtschaft.




Bevölkerung

Die Namensgebenden Nationen der Balkaren und Kabardiner gehören zwei verschiedenen ethnischen Gruppen an. Die Kabardiner bilden den östlichen Zweig der Tscherkessischen Völker, während die Balkaren zu den Türksprachigen Völkern des Kaukasus gehören.
Die beiden Titularnationen sind ihrer Bevölkerungsgröße nach sehr ungleich. Die Kabardiner machen etwa mit 390.000 48% der Republikbevölkerung aus, die Balkaren mit nur 75.000 nur 8%. Auf die Russen entfallen 32%. Daneben leben Angehörige verschiedener kaukasischer Nationalitäten, insbesondere Osseten, in der Republik. Die Bevölkerungsdichte ist mit 62,2 Einwohnern pro km² sehr hoch. Die Hauptstadt Naltschik hat etwa 240.000 Einwohner, davon 101.000 Russen, 80.000 Kabardiner und 16.000 Balkaren.




Geschichte der Republik
Das Autonome Gebiet Kabardino - Balkarien wurde am 16 Januar 1922 gegründet, das 163 zur ASSR (Autonome Sozialistische Sowjetrepublik). Unter Stalin erlitten die Balkaren mit anderen Völkern des Nordkaukasus das Schicksal der Kollektiven Deportation nach Kasachstan und Zentralasien. Nach der kollektiven Deportation im Jahre 1944 bestand die ASSR weiter als KabardinischeASSR. 1956 wurden die Balkaren offiziell Rehabilitiert und durften wieder in ihre Heimaterde zurückkehren. Kleinräumigere Verschiebungen gegenüber dem Stand vor der Deportation sind im nördlichen Abschnitt der Grenze zwischen Kabardino - Balkarien und Nordossetien erkennbar. Die Stadt Mozdok und weitere Teile wurden unter die Verwaltung von Nordossetien gestellt. Kabardino -Balkarien erklärte im Jahre 1990 seine Souveränität und erhielt den Status "Republik innerhalb der Russischen Föderation".

 


Wirtschaft
In der kabardinischen Ebene werden Weizen, Mais, Sonnenblumen und Hirse teilweise auf künstlich bewässerten Flächen angebaut. In höheren Lagen wird Gemüse- und Obstanbau so wie Rinder- und Schafzucht betrieben. Die Republik verfügt über wertvolle Bodenschätze, im Tal des Baksan werden Molybdän und Wolfram abgebaut, ebenso werden Vorkommen von Blei, Zink und Wismut ausgebeutet. Auch Erdöl, Erdgas und Steinkohle werden gefördert. Es gibt zahlreiche Mineralwasserquellen, die zur Errichtung von Kurorten führten, die Platz für Jährlich eine Million Gäste geboten haben, nun aber unter Mangel an Besuchern leiden. Die verarbeitende Industrie konzentriert sich auf die Städte Naltschik, Tyrnyaus und Prochladnyj. Dies beschränkt die Beschäftigungsmöglichkeiten in den kleineren Orten der Republik.
Die Republik bietet günstige Voraussetzungen für die Erholung und Alpinen Tourismus, unter anderem im Elbrus-Gebirge und am Oberlauf des Flusses Baksan. Der Touristenstrom ist aber wegen der unruhigen Verhältnisse in den benachbarten Gebieten, des Tschetschenienkrieges und wegen des Anstieges der Verkehrstarife fast zum erliegen gekommen.




Quellen:
- Barbara Pietzonka: Ethnisch - territoriale Konflikte in Kaukasien, Baden Baden 1995
- Roland Götz und Uwe Halbach: Politisches Lexikon GUS, München 1992

 

Tscherkessischer Kulturverein Köln e.V.


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