Karatschai - Tscherkessien

Amtliche Bezeichnung: Karatschaisch - Tscherkessische Republik
Fläche: 14.100 km²
Einwohnerzahl: 422.000
Hauptstadt: Tscherkessk
Präsident: Raschid Temresow

 


Territorium
Das Republik Territorium erstreckt sich vom Nordhang des Großen Kaukasus westlich und nördlich des Elbrus. Im Süden besteht es aus den Erhebungen des kaukasischen Gebirgskammes, im Norden aus dem Vorgebirge. Entsprechend den Höhenlagen ist das Klima unterschiedlich. Die klimatischen Bedingungen und die Böden begünstigen im Norden die Landwirtschaft, die nach Süden hin in Almwirtschaft übergeht.



Bevölkerung
Die Titularnationen bestehen aus zwei ethnisch nicht verwandten Völkern. Die Tscherkessen in der Republik gehören dem Östlichen Zweig der Tscherkessischen Stämme (Beslenejer und Kabardiner) an. Die Karatschaier gehören zu den Türkvölkern des Kaukasus und sind verwandt mit den Balkaren. Die Bevölkerung besteht zu 31% aus Karatschaiern und 10% aus Tscherkessen. Der russische Bevölkerungsanteil beträgt 42%. Daneben leben Abasiner 7%, und Nogaier 3% in der Republik. In der Hauptstadt Tscherkessk (115.000 Einw.) leben entgegen ihrem Namen überwiegend Russen. Die Bevölkerungsdichte beträgt 30 Einwohner pro km².


Geschichte der Republik
Die Errichtung des autonomen Gebiets der Karatschaier und Tscherkessen erfolgte im Jahre 1922. Diese wurde im Jahr 1926 aufgeteilt in ein AG (Autonomes Gebiet) der Karatschaier und in einen nationalen Kreis der Tscherkessen. Letzteres wurde 1928 zum AG aufgestuft.
Unter Stalin erlitten die Karatschaier mit anderen Völkern des Nordkaukasus das Schicksal der Kollektiven Deportation nach Kasachstan und Zentralasien. Per Erlass im Jahr 1944 wurde das "Autonome Gebiet Karatschai" aufgelöst und sein Territorium unter anderen nationalen und administrativen Gebietseinheiten aufgeteilt. 1957 wurden die Verbannten rehabilitiert und durften in ihre Heimat zurückkehren gleichzeitig wurde die karatschaische Gebietskörperschaft wieder mit der tscherkesssischen zu einer binationalen ASSR vereinigt.
Karatschai - Tscherkessien erklärte im Jahre 1990 seine Souveränität und erhielt den Status "Republik innerhalb der Russischen Föderation".

 

Wirtschaft
In der fruchtbaren Steppe werden, begünstigt durch das feuchtwarme Klima, Mais, Weizen, Kartoffeln, Sonnenblumen und Zuckerrüben angebaut. In den höheren Lagen des Vorgebirges wird intensive Rinder-Schweine und Schafzucht betrieben. Neben der Holzwirtschaft bildet der Bergbau mit Steinkohleförderung sowie der Gewinnung von Zinn-, Zink- und Kupfererzen die Industrielle Basis der Wirtschaft der Republik.
Die verarbeitende Industrie, die zu zwei Dritteln in der Hauptstadt Tscherkessk konzentriert ist, umfasst Betriebe des Maschinenbaus, der Holzverarbeitung, der Gummiverarbeitung sowie der chemischen Industrie. Nur die Hauptstadt Tscherkessk ist durch eine Stichbahn mit der nordkaukasischen Eisenbahn verbunden. Der größte Teil des Landes ist somit nur durch Straßen verkehrsmäßig erschlossen.
Touristische Einrichtungen sind in den Bergen des Kaukasus gelegene Orten Teberda, Dombai und Archis vorhanden.


Quellen:
- Barbara Pietzonka.: Ethnisch - territoriale Konflikte in Kaukasien
- Roland Götz und Uwe Halbach.: Politisches Lexikon GU

 

Tscherkessischer Kulturverein Köln e.V.


info@tscherkessen-koeln.de  

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